Bella wurde am 10. Januar 2022 geboren. Schon als Welpe und Junghund begleitet sie Selena Seiler in die Praxis. Sie sollte sich von klein auf an die Umgebungsreize in den Räumen der Praxis und die Abläufe der Therapien gewöhnen, damit sie lernt, auch in diesem Umfeld zu entspannen.
Um Bella allerdings fundiert und kontrolliert einsetzen zu können, ist eine umfassende Ausbildung notwendig.
Bereits im Welpenalter wurde mit regelmäßigem Training in der Hundeschule begonnen. Im Junghundealter (März 2022) startete die Ausbildung zum Therapiebegleithund bei Inge Seider (Tiergestützte Weiterbildung S-A-M-T) in Nidda, die sie im Juli 2023 mit dem Bestehen der Abschlussprüfungen erfolgreich abgeschlossen hat. Viele theoretische und praktische Module, Hausarbeiten und Fallbesprechungen sorgten für ein umfangreiches Repertoire an Wissen und Einsatzmöglichkeiten.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Ausbildung war, den Hund gut einschätzen zu lernen, seine Stress- und Beschwichtigungssignale zu erkennen, sie zu deuten und darauf adäquat zu reagieren. Nur ein ausgeglichener und glücklicher Hund kann in der Therapie für den Patienten einen Mehrwert darstellen.
Ein Hund - auch ein Therapiehund - kann natürlich keine Behandlung allein durchführen oder ersetzen. Seine Wirkung geht viel tiefer.
- er erleichtert die Kontaktaufnahme
- schafft ein positives und motiviertes Arbeitsklima auch bei Aufgaben, die nicht so viel Spaß machen und vielleicht sogar anstrengend sind
- er fördert die Aufmerksamkeit und Konzentration
- erleben von innerer Ruhe/ Zufriedenheit (alleine die Anwesenheit eines Hundes lässt einen Menschen nachweislich entspannen)
- er unterstützt in der Therapie durch gezielte aktive und passive Einsätze
- bringt Freude und Abwechslung in den Therapiealltag
- erleben von Selbstwirksamkeit (ich sage etwas und der Hund tut es)
- lernen von Fürsorge (der Hund hat Durst, ich muss ihm etwas zu trinken geben, weil er es alleine nicht kann)
- das Gefühl „gebraucht zu werden“ zu haben (füttern, pflegen)
- die Wachheit älterer Menschen zu verbessern
- die propriozeptive und taktile Wahrnehmung zu schulen
- überwinden persönlicher Grenzen
Auch bei verängstigten Patienten, auch Kindern, erleichtern Hunde die Gesprächsaufnahme und beeinflussen damit die zwischenmenschliche Interaktion. All diese Aspekte werden deswegen auch in der logopädischen Therapie genutzt. Denn Patienten mit Sprach- und Sprechstörungen haben in der Kommunikation mit dem Hund keine Antwort auf das Gesagte oder gar eine Wertung zu befürchten.
Natürlich ist die Arbeit für Bella auch anstrengend. Immer wieder kommen neue Menschen in den Therapieraum, begrüßen sie, möchten sie streicheln und brauchen sie als Unterstützung. Daher kann sie auch nicht in jeder Behandlung anwesend und aktiv sein.
Bella kommt natürlich nicht zum Einsatz, wenn eine Allergie vorliegt oder die Patienten Angst vor Hunden haben. Sie wird regelmäßig tierärztlich untersucht, ist versichert und geimpft und unterliegt den jeweiligen Hygienemaßnahmen.